Dez. 13, 2013 - gsuSaves, Musik, Rezepte, Weihnachten    No Comments

Sankta Lucia

Lussekatter och snäckor

13. Dezember – „Luciadagen“, d.h. der Tag der Lucia.

Heute wird in Schweden der heiligen Lucia gedacht. Dazu gibt es ein Hefegebäck namens „Lussekatter“ (auf Deutsch heißt das so viel wie Lucia-Katzen; sie sehen so ähnlich aus wie ein eingerollter Schwanz) und es wird u.a. das Lucia-Lied gesungen. Das Lied findet Ihr z.B. hier:

Es gibt immer eine „Lucia“, die sich ein weißes Gewand mit rotem Taillenband anzieht und eine Lichterkrone auf dem Kopf trägt. Ihr zur Seite stehen „tärnor“ und „stjärngossar“ (ebenfalls im Video zu sehen). In den Familien ist traditionell die älteste Tochter Lucia und die jüngeren Geschwister werden ihr Begleitzug. So war es bei uns früher auch immer und ich habe mich geärgert, dass ich nicht die Lucia sein durfte. Andererseits war ich ganz froh, dass ich keine Kerzen auf dem Kopf hatte… Heutzutage sind elektrische Kerzen in Privathaushalten weit verbreitet. Ist doch sicherer.

In vielen schwedischen Städten werden auch ganz offiziell Wahlen durchgeführt, bei denen sich junge Frauen um den Platz der Lucia bewerben können. Die großen Festzüge treten dann öffentlich auf, z.B. in Kirchen, Altenheimen oder Krankenhäusern.

Aber genug Tradition, hier kommt nun das Rezept, welches ich in den letzten Jahren schon einigen Arbeitskollegen praktisch näher gebracht habe. An dieser Stelle noch schnell viele Grüße an Dani, Volker, Elina, Michel, Sabine und Jenni, die in den letzten Jahren meine schwedischen Weihnachtstraditionen tatkräftig unterstützt (und aufgefuttert) haben!!

Lussekatter

Man nehme 175g Butter, schmelze sie, vermenge sie mit 5 dl Milch und erwärme das Ganze auf 37 Grad Celsius. Dann wird 50g Hefe hineingekrümelt und aufgelöst. Anschließend 1 TL Salz, 1 ½ -2 dl Zucker, 3-6 Döschen gemahlenen Safran (je nach Budget, Safran ist in Deutschland echt blöde teuer!!) und ca. 1,5 L Mehl hinzufügen und das Ganze zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Danach an einem warmen Ort unter einem sauberen Küchenhandtuch bis ca. zur doppelten Größe gehen lassen. Achtung: das Bild unten zeigt eine doppelte Teigmenge!

SAM_0964

Während man beim „Gehen lassen“ warten muss, kann man sehr gut die Zeit mit Glögg (eine Art schwedischer Glühwein) und Keksen verbringen. Hier ein Bild von 2011. Den Glögg trinkt man übrigens aus kleinen Tassen mit Rosinen und geschälten Mandeln darin. Dazu empfehle ich die DvD „Weihnachten mit Astrid Lindgren“. Wer nicht bei einem Winterausschnitt von Bullerbü, Pippi Langstrumpf, Lotta, Emil (so heißt Michel nämlich im Original) oder Ronja Räubertochter in Weihnachtsstimmung ist, dem kann ich auch nicht helfen…

Glögg och kex

Nach dem Gehen lassen den Teig auf einer „gemehlten“ Arbeitsfläche zu Lussekattern formen. Eine Übersicht der verschiedenen Lusse-Formen findet Ihr hier. Das Bild habe ich zwar mehrfach, aber leider jedes Mal ohne Angabe des Ursprungs, im Netz gefunden. Wer den Urheber weiß, bitte melden, damit ich das nachtragen kann.

Übersicht Lussebullar, Herkunft unbekannt

Man kann aber auch größere Objekte herstellen, z.B. einen Zopf. Nachfolgend meine allererste „fyrfläta“, aus vier Streifen geflochten.

Fyrfläta

Die Lussekatter nochmals etwas gehen lassen und danach mit verquirltem Ei bepinseln.

Lussebulle

Abschließend Rosinen in den Teig drücken und bei 250 Grad (Umluft 200 Grad) ca. 8-10 Min. auf der mittleren Schiene backen.

Mir schmecken sie besonders gut mit etwas Butter bestrichen *omnomnom*

Lussekatter o knäck

Nebenbei haben wir 2011 noch eine Massenproduktion „Knäck“ anlaufen lassen. Das ist eine schwedische Süßigkeit mit Karamell und Mandeln. Man kocht die Zutaten in einem Topf miteinander und füllt sie dann in kleine Knäckformen. Die Förmchen gibt’s auch beim schwedischen Möbelhaus. Achtung beim Kochen der Masse: klebrig und heiß!!

Knäck

Hier das Rezept für ca. 100 Stück:

2 dl Zucker, 2 dl hellen Sirup und 2 dl Sahne in einem großen, dickwandigen Topf mischen und aufkochen lassen. Dabei ständig rühren, damit nichts anbrennt. Wärme nach und nach reduzieren, aber weiterhin köcheln lassen. Ca. 20-45 Min. köcheln lassen, bis die Masse zähflüssig, klebrig und richtig temperiert ist. 1 dl gehackte Mandeln kommen nach der so genannten „kulprov“ (Kugelprobe) hinzu. Das erkläre ich gleich. Wenn alles verrührt ist, einfach in kleine Knäckförmchen füllen und abkühlen lassen. In einer Dose mit Backpapier zwischen den einzelnen Lagen aufbewahren. Sollten sie bei warmer Heizungsluft zu weich und klebrig geworden sein, einfach kurz in den Kühlschrank legen und dann auffuttern…

Nun zur Kugelprobe: Wenn man ein wenig von der Masse in ein Glas kaltes Wasser tut und dann nach Herausnahme daraus eine Kugel mit den Fingern formen kann, dann ist die Masse fertig und die Mandeln können hinzugefügt werden. Das ist die einfachste Methode für alle, die kein Thermometer zur Hand haben. Für alle mit einem Kochthermometer sei gesagt, dass bei 122 bis 130 Grad die Masse fertig ist. Je heißer, desto härter wird alles.

Knäck och Lussekatter

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