

…so lautet der Titel eines Liedes von Sara Groves – einer Sängerin, die ich gern mag. Sie hat ein Talent dafür, Gedanken in Worte zu fassen.
Ein paar Stellen sind mir neulich beim CD hören im Auto aufgefallen und ich dachte (wie bei so vielen Liedern von ihr): „Stimmt, sie hat Recht. Warum ist das nur so?! Aber ja, kenn ich…“
Freunde von mir bauen derzeit ein Haus. Und ich hab von vielen Hausbauern schon mal den Satz gehört: „Echt, dieser ganze Stress – Mietwohnung war doch gar nicht so übel, oder?!“. Und doch lohnt es sich, den Stress, den Ärger, die misslungenen Dinge, aber auch die gelungenen Dinge und die Vorfreude für ein eigenes Haus in Kauf zu nehmen, oder? Ich kenne zumindest niemanden persönlich, der es bereut hat oder hinterher meinte, dass es den Aufwand nicht Wert gewesen sei.
Vielleicht kennst Du das Gefühl ja auch, dass man sich in unbekannten Situationen nach bekannten Dingen sehnt. Einfach weil sie vertraut sind und man weiß, was kommt. Einen unbekannten Ort wenigstens mit einer vertrauten Person gemeinsam bereisen. Kinder, die ihr Schmusekissen mit in den Urlaub nehmen. Der neue Job ist anstrengend und man muss sich erstmal zurecht finden und denkt sich, dass man bei der alten Arbeit immerhin schon die Kollegen und ihre Macken (und guten Seiten natürlich) kannte, und jetzt ist man wieder am Vortasten, Erkunden, vielleicht auch Fehler machen, um dazuzulernen. Ich weiß noch, wie ich mit 14 in Polen war, auf einer Chorfreizeit, und ich hab mich in dem ganzen Fremden echt über eine McDonalds-Filiale gefreut. Verrückt… Und wieviele Menschen, die ich betreue, haben anfangs Heimweh, wenn sie zu uns kommen. Egal wie das Zuhause ist. Bei manchen ist es ist es ein tolles Zuhause. Aber es gibt auch Familien, wo das Heim definitiv kein Heim ist. Keine positive, beschützende, liebevolle, entwicklungsfördernde Umgebung. Und dennoch die einzige Familie, die man hat. The past is so tangible – die Vergangenheit ist greifbar. Da weiß man wenigstens, was man hat(te). Und dass es auch irgendwie ging.
The place I was wasn’t perfect, but I had found a way to live -In jeder Situation passt der Mensch sich, so gut es geht, irgendwie an und bestreitet seinen Alltag. Mit vielen Dingen können wir uns arrangieren. Mit manchen dauerhaft, mit manchen auf Zeit, mit manchen gar nicht. Und mal ganz ehrlich, wo wären wir heute in der Entdeckung der Welt, wenn nicht Menschen Sehnsucht nach Neuem gehabt hätten. Das Gras ist zwar auf der anderen Seite nicht immer grüner, aber dann weiß man wenigstens, ob es da überhaupt Gras gibt. Vielleicht gibt’s da ja auch fremde Pflanzen oder Steppe…
Zwischendurch, auf dem Weg, vielleicht auch in der Wüste – so wie das Volk Israel (daher auch der Songtitel) – erscheint das gelobte Land weit weg und oder „die Fleischtöpfe Ägyptens“ verlockend. Ausdauer ist anstrengend. Aber: The places that used to fit me cannot hold the things I’ve learned – Im Idealfall entwickelt sich jeder Mensch weiter. Wir sind lebenslange Lerner. Und genauso wie Kinder (viel zu schnell, oder?) aus ihren Klamotten und Schuhen und aus ihren Betten und Kinder- bzw. später Jugendzimmermöbeln rauswachsen, wachsen wir manchmal auch aus Dingen, Umständen, Beziehungen, Verhaltensweisen heraus. Das gehört zum Leben dazu. Ich finde den Gedanken sogar ziemlich erschreckend, wenn ich mir vorstelle, ich würde für den Rest meines Lebens so bleiben wie jetzt. Ok, körperlich wäre das ja bestimmt nett, wenn ich daran denke, wie ich mich mit 80 fühle. Aber nichts mehr dazulernen? Keine neuen Erfahrungen sammeln? Keine neuen Dinge ausprobieren? Immer dasselbe tun? Lernzuwachs gleich Null? Oh weh… Lieber nicht. Dann doch lieber meine Gehirnzellen anstrengen. Mich verändern lassen von Gott. Mich gebrauchen lassen von Ihm. In Bewegung bleiben. Wer rastet… – Ihr wisst schon. Aufgeschlossen sein gegenüber Neuem. Von meiner Meinung auch mal abweichen können. Einsatzbereitschaft zeigen. Mich mal aufraffen.
It’s not about losing faith. It’s not about trust. It’s all about comfortable. (…) Caught between the promise and the things I know. – Die Komfortzone verlassen. Darauf vertrauen, dass sich Verheißungen erfüllen. Mich bereit machen und warten, was kommt.
Im Philliperbrief (Kapitel 3, Verse 12-14) steht:
Ich will nicht behaupten, ich hätte dies alles schon erreicht oder wäre schon vollkommen! Aber ich arbeite auf den Tag hin, an dem ich endlich alles sein werde, wozu Christus Jesus mich errettet und wofür er mich bestimmt hat. Nein, liebe Freunde, ich bin noch nicht alles, was ich sein sollte, aber ich setze meine ganze Kraft für dieses Ziel ein. Indem ich die Vergangenheit vergesse und auf das schaue, was vor mir liegt, versuche ich, das Rennen bis zum Ende durchzuhalten und den Preis zu gewinnen, für den Gott uns durch Christus Jesus bestimmt hat.
…oder so ähnlich. Nein, ich habe kein Buch geschrieben und auch keines produziert, allerdings habe ich gestern gelernt, wie man ein Buch – in diesem Fall ein Notizblock-Büchlein – bindet. Mit Einband, Buchbinderleim und allem, was sonst noch dazu gehört. Da ich es so toll fand, hab ich gleich drei gebastelt.
Zuerst bestreicht man einen Einband (für den Buchrücken) mit Leim und setzt dann darauf Buchrücken und die beiden Buchdeckel.
Dann die Ecken umklappen fest andrücken. Hierzu am besten alles auf eine Kante stellen, damit es ein gerader Knick wird. Dann umklappen und festdrücken.
Als nächstes den Einband innen mit Leim bestreichen und mittig draufkleben. Die Falzlinien mit einem Falzbein oder der schmalen Rückseite eines Pinsels nachziehen.
Als nächstes das Ganze umdrehen und die Dekorblätter aufkleben.
Dann wieder umdrehen…
..und die Ecken stumpf abschneiden. Ein paar mm Platz zur Kante lassen. Dann umklappen und auf die Buchdeckel kleben (hierfür die Buchdeckel mit Leim bestreichen, nicht das Papier).
Wenn alles fertig ist, sieht es dann so aus:
Anschließend Spiegelblätter auf die Innenseiten kleben, um die Nahtstellen zu verdecken.
Zum Schluss den Notizblock auf eine Seite kleben.
Zuklappen – fertig!
Wie gesagt – ich habe gleich drei gemacht…
Die Welt wäre so viel dunkler und farbloser ohne diese besonderen Menschen!!
Es gibt seit einiger Zeit ein Video, welches man glatt als viral bezeichnen könnte, da es sich so schnell ausbreitet. Dieses Video existiert zwar schon seit ein paar Monaten, aber manchmal brauchen Dinge Zeit, um in den öffentlichen Fokus zu gelangen. So wohl auch dieses.
Es passt ganz gut zum Zeitgeist und trifft den Nerv vieler Menschen. Wohl auch deshalb verbreitet es sich so stark. Die junge Frau im Video ist eine so genannte poetry slammerin. Du fragst Dich, was das bedeutet? Ganz einfach: Es geht um eine Art Dichter-Wettstreit. Eigentlich könnte man auch Schlacht dazu sagen. Parallelen zum Wettbewerbscharakter findet man z.B., wenn man sich den Grand Slam im Tennis anguckt oder den Film Bandslam, wo es um einen Wettstreit zwischen Musikbands geht. Aber zurück zum Video:
Für jeden, der so schnell nicht mitgekommen ist, hier der Text:
Was mir dazu einfällt, ist ein Zitat, das unterschiedlichen Leuten zugesprochen wird. Mal steht im Netz, dass es von Nelson Mandela kommt. Dann wird es Eleanor Roosevelt zugeschrieben. Wieder andere kennen es aus dem Film „Plötzlich Prinzessin“:
„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Erkenntnis, dass es etwas gibt, das wichtiger ist als die Angst.“
Im Text oben habe ich die Stellen farblich hervorgehoben, die ich besonders mag. Wir haben die Wahl. Wir treffen Entscheidungen. Jeden Tag. Über unser Handeln, über unsere Worte, über das, was wir tun und was wir lassen. Umstände kann man nicht immer ändern, jedoch unseren Umgang mit den Umständen. Also lasst uns doch gute Entscheidungen treffen. Entscheidungen, die Veränderung bewirken. Entscheidungen, die uns und anderen weiterhelfen. Manchmal vielleicht auch unbequeme Entscheidungen. Entscheidungen, ein Segen zu sein. Entscheidungen, mal einen Fuß nach draußen zu setzen und einen Schritt aus unserer Komfortzone zu wagen. Und dann noch einen. Und noch einen.
Manchmal müssen wir uns einfach aufmachen und im Glauben und Vertrauen Schritte nach vorn wagen. Uns nicht von der Angst aufhalten lassen. Und auch nicht von unserer Bequemlichkeit aufhalten lassen. Rudyard Kipling (der vom Dschungelbuch, Ihr wisst schon) sagte mal:
„Unser England ist ein Garten, und solche Gärten werden nicht erschaffen, indem man einfach im Schatten sitzt und sagt ‚Oh, wie schön!'“
Umgangssprachlich kann man vielleicht sagen: Von Nix kommt Nix! Auch in der Bibel steht schon, dass wir ernten werden, was wir säen. Steht im Galaterbrief, falls jemand nachlesen will. Wir säen, Gott schenkt das Wachstum, wir ernten. Leider geht das nicht immer so schnell, wie man gern hätte, aber das ist ja auch beim Bauern so. Kein Bauer, der Getreide sät oder Kartoffeln, kommt nach zwei Tagen wieder, um zu ernten. Die Dinge brauchen eben ihre Zeit. Und alles hat seine eigene Zeit.
Also lasst uns gute Dinge säen. Gute Entscheidungen treffen. Neue Wege gehen.